42 „Rotes“ Kreuz
Einfaches Kreuz aus Gusseisen in den Steingruben.
An der Straße Oberabsdorf-Utzenlaa stand einst ein Holzkreuz in roter Farbe. Derartige „Rote Kreuze“ gab es früher viele und in alten Landkarten findet man derartige Anmerkungen immer wieder. Es gibt unterschiedliche Deutungen über die Bedeutung der „Roten Kreuze“. Eine genaue Zeitbestimmung der Errichtung dieser Kreuze ist nur selten möglich. Auffällig ist, dass sich diese Kreuze immer an Wegabzweigungen oder in der Nähe von Wasserstellen befanden. Solche Plätze könnten in der Nomadenzeit mit Blut bestrichenen Stangen gekennzeichnet worden sein. Mit der Christianisierung wurden diese dann durch die „Roten Kreuze“ ersetzt und waren damit weiter eine gute Orientierungshilfe. Eine weitere Deutung wird in den Niederösterreichischen Weistümern aufgezeigt. Denen zufolge könnte es sich dabei um einen in früherer Zeit üblichen Rechtsbrauch handeln, dass dies Orte waren, wo die Grenzen der Landgerichte lagen. An diesen Stellen wurden die „Malifizpersonen“ übergeben, für deren Verurteilung wegen der Schwere der Tat der Landrichter zuständig war. Die Verbrecher wurden an diesen Stellen unter Einhaltung einer vorgegebenen Prozedur übergeben.