Leben im Weinviertel um 1900
Freitag, 25. Oktober 2019
Auf Einladung des Kultur- und Verschönerungsvereins Absdorf gestaltete die Direktorin des Museumsdorfes Niedersulz Dr. Veronika Plöckinger-Walenta im pfarrkultursaal Absdorf einen Vortrag über das Dorfleben in Niederösterreich um 1900.
In ihrem rund einstündigen Vortrag zeigte Frau Dr. Plöckinger-Walenta die für das Weinviertel typischen Siedlungs- und Hausformen (Zeilen-, Straßen-, Angerdorf bzw. Streck-, Zwerch-, Hakenhof) auf und erzählte über die damalige gesellschaftliche Gliederung eines Dorfes, in dem Pfarrer, Bürgermeister und Lehrer „das Sagen hatten“ und große Bauern den Kleinhäuslern gegenüber standen. Dass es selbst in großen Bauernhäusern bis weit in das 20. Jahrhundert hinein kein „Wohnzimmer“ gab, zeigt anschaulich, dass das Leben der Menschen aus Arbeiten – Essen – Schlafen bestand. Neben der Landwirtschaft waren Handwerk und Gewerbe einst in großer Vielzahl in einem Dorf zu finden (Wagner, Schmiede, Sattler etc.).
Arbeit und Leben im Dorf um 1900 waren untrennbar miteinander verbunden. Soziale Kontakte gab es in erster Linie durch die gemeinsame Arbeit. Wirtshäuser waren Männern vorbehalten. Gesellschaftlicher Höhepunkt jedes Jahres war der Kirtag, der mit dem Patrozinium der Pfarre in Zusammenhang stand. Überhaupt waren die Feste des Jahreskreises eng mit dem Kirchenjahr verbunden.
KVV-Obmann Leopold Fischer bedankte sich für den engagierten Vortrag, der Einblick in längst vergangene Zeiten gab. Weiters bedankte er sich beim Organisationsteam für die Gestaltung dieses Kulturabends und dem Publikum für sein Kommen!
Dr. Plöckinger-Walenta mit dem Organisationsteam des KVV
(Foto: Viola Fischer)